𝖯𝖺𝗍𝗋𝗂𝖼𝗄 𝖪𝗎𝗇𝗓 𝗀𝖾𝗐𝗂𝗇𝗇𝗍 𝗓𝖺𝗁𝗅𝗋𝖾𝗂𝖼𝗁𝖾 𝖤𝗋𝗄𝖾𝗇𝗇𝗍𝗇𝗂𝗌𝗌𝖾 𝖺𝗎𝖿 𝗌𝖾𝗂𝗇𝖾𝗋 𝖤𝗇𝖾𝗋𝗀𝗂𝖾-𝖲𝗈𝗆𝗆𝖾𝗋𝗋𝖾𝗂𝗌𝖾
„Nur im ,grünen Märchen‘ ist es realisierbar, eine Energiequelle abzuschalten, um anschließend aus erneuerbaren Energien Wärme zu gewinnen. Die Realität sieht jedoch anders aus. Solange keine regionalen Energieparks geschaffen worden sind und eine dauerlastfähige Wärmequelle wie zum Beispiel die Tiefengeothermie etabliert ist, bleibt die Energiewende nur ein Sommertraum der Ampelregierung“, so Patrick Kunz, MdL, energie- und klimapolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion. Gemeinsam mit dem Fraktionsvorsitzenden Joachim Streit besuchte Kunz im Rahmen seiner Sommerreise Unternehmen, die die Energiewende vorantreiben wollen.
Für FREIE WÄHLER ist es wichtig, dass die Wärmeversorgung durch die kommunalen Stadtwerke dezentral gewährleistet wird. Welche Hürden und Schwierigkeiten hierbei auf die kommunalen Versorger zukommen, wurde im Rahmen der Reise noch einmal deutlich herausgestellt.
Die Heberger GmbH (Schifferstadt) eröffnete durch Geschäftsführer Gerhard Becker den beiden FREIE WÄHLER-Landtagsabgeordneten die Idee eines Erneuerbare-Energien-Parks auf einer derzeitig noch als Sandgrube genutzten Fläche. „Die Kombination aus den verschiedenen PV-Flächen auf Land und Wasser, Windkraft und Tiefengeothermie sind eine exzellente Kombination, um die maximale Ausbeute an erneuerbaren Energien zu erreichen. Durch die Geothermie sehe ich diesen Energie-Park grundlastfähig“, bilanziert Patrick Kunz.
Das Großkraftwerk Mannheim – ein noch laufendes Kohlekraftwerk – ist voraussichtlich bis 2030 immer noch Hauptversorger für das Warmwärmenetz in Speyer. „Wenn die Ziele der Bundesregierung mit der Abschaltung der Kohlekraftwerke umgesetzt werden, muss zuvor in Speyer eine andere Wärmeversorgung aufgebaut werden“, so Kunz. Die Flusswärmepumpe, die derzeit in Mannheim installiert wird, erweckte großes Interesse bei den beiden FREIE WÄHLER-Abgeordneten. Kunz kann sich diese Technologie unter Einsatz eines Flusswasserkatasters für Rheinland-Pfalz durchaus vorstellen: „Diese Flusswärmepumpe, die bis zu 3500 Haushalte versorgen kann, dient somit als erweiternder zusätzlicher Wärmeversorgungsstrang.“
Auf großes Interesse bei Kunz und Streit stieß auch die Möglichkeit, wie entstehende Produktionswärme weiterverwertet wird. Dies wurde ihnen beim Besuch einer Erdölförderungsanlage der Partnerfirmen Palatina GeoCon GmbH & Co KG und Neptune Energy in Speyer demonstriert. Juergen Siewert (Palatina GeoCon) verdeutlichte, dass von seinem Unternehmen nicht genutzte Produktionswärme an Interessierte abgegeben werden könnte. Auch die Methode von „Carbon Capture“ stehe derzeit in der Diskussion. Während des Rundgangs wurde deutlich: „Der Rohstoff Öl ist eigentlich zu schade zum Verfeuern“, so Joachim Streit. Siewerth erklärte, dass die Menge Erdöl, die in Speyer gefördert und genutzt wird, etwa 30.000 Tonnen CO2 einspart im Gegensatz zu importiertem Öl.
Anschließend stellten die Geschäftsführer Wolfgang Bühring (Stadtwerke Speyer) und Jörg Uhde (geopfalz) ausführlich die einzelnen Schritte vor, die für die Energiewende in der Region erforderlich seien. Die Inhalte reichten von der Transformation über die Digitalisierung, den Einsatz von Smartmetern und die Geothermie, als langlebige und sichere Wärmequelle bis hin zu einer bezahlbaren Wärmeversorgung für die Bürger. Als Kommunalversorger haben die Stadtwerke bereits viele Millionen Euro in erneuerbare Energien investiert. Um die Energiewende zu schaffen werden weitere Investitionen nötig sein. Die Bürokratie, die langen Genehmigungsverfahren und der damit verbundene Aufwand wurden als Kritikpunkte hervorgehoben.
Als Fazit der Reise bleibt für Patrick Kunz, dass es „eine Vielzahl an Akteuren bedarf, um die Energiewende und Klimaziele zu erreichen“. Die Voraussetzung für eine Symbiose der einzelnen Möglichkeiten zu schaffen, obliege der Politik. Denn, so der energiepolitische Sprecher der FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion: „Es bleiben immer noch zu viele Möglichkeiten unbeachtet, die den Weg zum Erreichen der Klimaziele bis 2040 ebnen.“
Fraktionsvorsitzender Joachim Streit stellt fest, dass die Anreize der Landesregierung nicht ausreichend wären, um das Bestreben der Firmen vor Ort bei der Transformation zu unterstützen. „Mehr Praxis in der Politik und gesunder Menschenverstand“, so Streit, „sind ein besseres Erfolgskonzept als das, was Bund und Land verfolgen“.