Der Abgeordnete der FREIEN WÄHLER-Landtagsfraktion, Patrick Kunz, zeigt großes Interesse an der Entwicklung des Speyerer Flugplatzes insbesondere zu dessen Zielen im Bereich der Nachhaltigkeit
Speyer. Bei seinem Besuch wurde Kunz von dem Geschäftsführer Rainer Zotz und Yannis Graf, dem neuen Prokuristen und Betriebsleiter, begrüßt. Zur Historie: Der Verkehrslandeplatz wurde 1994 von der FSG (Flugplatz Speyer Grundstücksverwaltung GmbH) käuflich erworben, nachdem die DASA ankündigte, den Flugbetrieb in Speyer einstellen zu wollen. Im gleichen Jahr hat die FSL (Flugplatz Speyer Ludwigshafen GmbH) den Betrieb des Flugplatzes übernommen.
Seitdem habe sich der Flugplatz stetig weiterentwickelt. Blickt man auf das vergangene Jahr, fanden ~ 52.000 Flugbewegungen statt, „ein gutes Jahr“ so Zotz und „mehr Normalität“ nach der Pandemie. Größtenteils wird der Speyerer Flugplatz von Flugschulen und den Flugsportvereinen sowie Privatfliegern genutzt, den geringsten Anteil am Gesamtflugaufkommen habe der Jet-Verkehr mit rd. 5 %. Daneben wird der Flugplatz auch für Rettungsflüge oder Organtransporte genutzt. „Da kann es schon mal vorkommen, dass auch nachts – also außerhalb der genehmigten Betriebszeiten – angeflogen werden muss, was hin und wieder auch zu Lärmbeschwerden führen kann“, so Zotz, „hierfür bitten wir um Verständnis bei der Bevölkerung“. Auf dem Flugplatzgelände befindet sich zudem ein eigener Tankstellenbetrieb. Regen Zuspruch seitens der Bevölkerung finde der zwischenzeitlich ansässige Gastrobetrieb.
Mit dem beantragten Instrumentenanflug (IFR) im Vergleich zum aktuellen Sichtanflugverfahren sehen Zotz und Graf jedenfalls eine Verbesserung zu noch mehr Sicherheit im Landeanflug. Mit der im Dezember 2022 erteilten Genehmigung sei der erste Schritt getan. Lt. Zotz arbeite die Deutsche Flugsicherung (DFS) derzeit das Verfahren aus und man hoffe, alle noch offenen Punkte in diesem Verfahren abschließen zu können, damit in 2024 im IFR in Speyer gelandet werden kann.
Für die Region sei der Speyerer Flugplatz mit der Business Aviation, im Verbund mit dem Mannheimer Linienflugverkehr und dem Wormser Verkehrslandeplatz bei vergleichbaren Flugbewegungen eine unverzichtbare Ergänzung, erklärte Zotz.
Den Blick nach vorne gerichtet, möchte sich der Speyerer Flugplatz nachhaltig aufstellen, so Zotz. Für Kunz ein „spannendes Thema“, der interessiert war, ob sich Forschungsfirmen im Bereich ‚grünes Fliegen‘ oder ‚Photovoltaik‘ im Umfeld ansiedeln wollten. Vorstellbar sei, dass Kleinflugzeuge zukünftig rein elektrisch fliegen, „derzeit ist dieser Bereich noch schwach besetzt“, erklärt Zotz. Allerdings habe man mit der Änderung der Entgeltordnung Anfang des Jahres explizit Elektroflugzeuge aufgenommen und diese von Landegebühren befreit. Zur Frage von Kunz nach wasserstoffbetriebenen Flugunternehmen, finden nach Kenntnis von Graf Tests mit einer wasserstoffbetriebenen Dornier in Stuttgart statt. Allerdings sei Wasserstoff im Flugbetrieb noch sehr weit weg.
Auf Grünflächen, die nicht flugbetrieblich genutzt werden, sowie auf Hangars könnten PV-Anlagen entstehen, diesbezüglich sei man im Gespräch mit den Stadtwerken Speyer sowie der FSG, lt. Zotz. Und mit der Firma Haltermann-Carless im Umfeld des Flugplatzes stehe man seit letztem Jahr zu „synthetischem Kraftstoff“ in Kontakt. Mit dem Tag der offenen Tür Anfang September 2023 möchte man den Fokus auf die Nachhaltigkeitsziele des Flugplatzes setzen, denn „der Flugplatz denkt weiter“, so Zotz.