Landesregierung berichtet in Wirtschaftsausschuss auf Antrag der FREIEN WÄHLER / Ausschussmitglied Wefelscheid erfreut über Entwicklung
MAINZ. Durch die Energie- und Mobilitätswende steigt der Bedarf an Energiespeichern und insbesondere Batterien kontinuierlich. Dementsprechend steigt auch die Nachfrage nach der für die derzeit gängigen Batterietypen elementare Ressource Lithium. Derzeit würden weltweit nach Aussage der Landesregierung rund 90.000 Tonnen Lithium jährlich gebraucht, ein Wert, der absehbar auf etwa 500.000 Tonnen jährlich ansteigen könne. Am 18. Oktober 2021 berichtete die Tagesschau über eine phänomenale Entdeckung im Oberrheingraben. Demnach befinde sich dort das wohl größte Lithiumvorkommen Europas mit möglicherweise mehreren Millionen Tonnen Lithium, gelöst in Thermalwasser. Dieses könne bei der geothermischen Nutzung gefiltert und dabei das Lithium gewonnen werden, zudem wird zeitgleich noch Strom und Wärme erzeugt.
Stephan Wefelscheid, Parlamentarischer Geschäftsführer und wirtschaftspolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion, sieht in dieser Entdeckung eine große Chance für den Standort Rheinland-Pfalz: „Eine so wichtige Ressource in derart großen Mengen, die zudem noch ohne Schädigung der Umwelt gewonnen werden kann, würde uns wirtschaftlich, aber auch in Sachen Klima- und Umweltschutz weit voranbringen.“
Für den Wirtschaftsausschuss am gestrigen 12. Januar beantragte Wefelscheid daher die Berichterstattung über den Stand der Lithiumgewinnung in Rheinland-Pfalz. Wie die Landesregierung daraufhin ausführte, würden bereits acht verschiedene Unternehmen den Lithiumabbau anstreben, vier davon mit Sitz in Rheinland-Pfalz. Insgesamt lägen bereits 20 Anträge zur Genehmigung des Lithiumabbaus vor. „Das sind hervorragende Neuigkeiten für unser Land. Insbesondere mit Blick auf die Batteriefabrik, die bis 2025 in Kaiserslautern entstehen soll“, zeigt sich Wefelscheid erfreut. „Wenn wir mit Biontech nicht nur internationaler Biotechnologiestandort sind, sondern nun auch noch weltmarktrelevanter Lieferant für sauber gewonnenes Lithium werden sollten, dann haben wir als Land wirtschaftlich gute Jahre vor uns. Hinzu kommt, dass die Lithiumgewinnung bei uns für die Natur minimalinvasiv erfolgen kann, da kein Erdreich und Gestein abgetragen werden muss. Das ist ein unschätzbarer Vorteil für Natur und Umwelt. Wichtig ist daher, dass diese Chance genutzt wird und von Seiten des Landes alles soweit flankierend unternommen wird, damit „Lithium made in Rheinland-Pfalz“ auch Wirklichkeit werden wird.“
Patrick Kunz, Mitglied des Ausschusses für Klima, Energie und Mobilität sowie energiepolitischer Sprecher der Fraktion, ergänzt: „Es hat mich sehr gefreut, von diesen immensen Fortschritten zu hören. Diese Entwicklung ist richtungsweisend für Rheinland-Pfalz als Technologiehochburg und Vorreiter in Sachen Energie und Klimaschutz. Angesichts der sich eröffnenden Möglichkeiten bin ich optimistisch, dass wir den Herausforderungen der Klimakrise mit modernster Technologie und viel Elan entgegentreten können.“