Einen halben Tag im Kindergarten
Schifferstadt/Haßloch 25.09.2023 – Der FREIE WÄHLER-Landtagsabgeordnete Patrick Kunz verbrachte am vergangenen Montag einen halben Tag in einem Kindergarten aus dem Umfeld seines Wahlkreises, um einen tieferen Einblick in die Realität der Kindergärten zu erhalten. Seine Anwesenheit als Gast mag die täglichen Abläufe in der Kita möglicherweise beeinflusst haben, dennoch bleiben die gewonnenen Eindrücke prägend, sagte Kunz.
„Es war beeindruckend zu sehen, wie ältere Kinder jüngere unterstützen und den Erzieherinnen unter die Arme greifen, um den Betreuungsalltag zu bewältigen. Dies ist zweifellos hilfreich, darf jedoch aus politischer Sicht nicht als Entlastung betrachtet werden“, kommentierte Kunz. Er hob auch die Bedeutung der elterlichen Erziehung zur Selbständigkeit hervor, die das System Kindergarten erst ermögliche. Für ihn war auch erkennbar, dass das System an seine Grenzen stoße, wenn Fachkräfte aufgrund von Krankheit oder anderen Gründen ausfallen. Auch die Eingewöhnung neuer Kinder in den Kindergarten erfordere eine intensive Eins-zu-eins-Betreuung, was während dieses Prozesses zusätzliche Herausforderungen für das Team bedeute.
Ein weiterer wichtiger Punkt war für Kunz die Bedeutung von Sprachpädagogen, um Sprachbarrieren zu überwinden, insbesondere wenn Kinder aus nicht-europäischen Ländern in die Gruppen integriert werden. „Es ist offensichtlich, dass Kinder mit Verständigungsproblemen mehr Zeit und Aufmerksamkeit benötigen als diejenigen, die sich untereinander austauschen können“, betonte der FREIE WÄHLER-Landtagsabgeordnete.
Patrick Kunz begrüßte die Möglichkeit, dass Kinder in der Stuhlkreisrunde über ihre Wochenenderlebnisse sprechen könnten. Dies ermögliche den Erzieherinnen, einen Einblick in das Privatleben der Kinder zu erhalten und zu verstehen, was sie bewege. An diesem Montag stellte sich heraus, dass die meisten Kinder mit ihren Familien auf dem örtlichen Dorffest waren.
Die räumlichen Möglichkeiten in der Einrichtung wurden ebenfalls angesprochen, die bei durchgehender Betreuung aller Kinder von mindestens sieben Stunden an ihre Grenzen gebracht würden. Anders als in vielen anderen Einrichtungen waren separate Schlafräume vorhanden. Hierfür wurde unter anderem ein Lagerraum direkt neben dem sogenannten Bewegungsraum umfunktioniert. Während der Ruhezeiten der Kleinen könnten die älteren Kinder diesen Bewegungsraum daher nicht nutzen, was gerade bei schlechtem Wetter wichtig sei. Die Kita wurde ursprünglich für 50 Kinder gebaut. Durch Erweiterungen könnten mittlerweile laut Betriebserlaubnis 125 Kinder betreut werden. Das Außengelände sei allerdings noch genauso groß wie zu Beginn, obwohl nun alle Kinder viele Stunden in der Einrichtung verweilen. Kita-Team und Eltern machten sich deshalb aktuell Gedanken, wie attraktive Spielmöglichkeiten auf kleinem Raum für große Kindergruppen geschaffen werden könnten.
Lobenswert befand Patrick Kunz die „Frischeküche“ in der Kita. „Solche Einrichtungen flächendeckend erschwinglich zu machen wäre wünschenswert, wobei das Land die Kommunen unterstützen sollte“, so Kunz.
Zusammenfassend erklärte der Landtagsabgeordnete, dass die Rahmenbedingungen durch das aktuelle Kitagesetz ohne gebäudetechnische und personelle Lösungen das gesamte Konzept nicht zu 100 Prozent umsetzbar machen würden. Es erfordere daher auch ein hohes Maß an Flexibilität seitens der Eltern, gerade wenn es zu notfallbedingten Kürzungen in der Betreuungszeit führe.